Laut ADAC-Unfallforschung hätten 21 Prozent aller Motorradunfälle verhindert werden können, wenn die motorisierten Zweiräder mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgestattet gewesen wären. Zumindest aber hätten die Unfallfolgen mit ABS gemindert werden können. Sogar 45 Prozent aller Unfälle, in die nur ein Motorrad verwickelt war (Alleinunfälle), wären durch ABS vermeidbar gewesen. Aufgrund der deutlich verbesserten Verkehrssicherheit fordert der ADAC, dass ABS für möglichst alle Motorradmodelle angeboten wird.
Die ADAC-Unfallforschung ermittelt seit 2005 Daten, unter anderem auch durch die Aufnahmen der Luftrettung des Clubs. Inzwischen wurden 1507 Unfälle mit Motorradbeteiligung analysiert. Der Anteil der Alleinunfälle ist mit 47 Prozent sehr hoch. 53 Prozent der Fälle ereigneten sich mit weiteren Unfallbeteiligten, dazu zählen etwa Kollisionen zwischen Motorrad und Pkw.
Ein weiteres Ergebnis der ADAC-Unfallforschung: Kollisionsunfälle, in die Motorräder verwickelt sind, werden häufig durch andere Verkehrsteilnehmer verursacht. So nehmen Pkw-Fahrer die Biker nicht oder zu spät wahr. Die Geschwindigkeit mit der sich Motorräder den Autos nähern, wird oft unterschätzt.
Um den gesamten Sicherheitsgewinn eines ABS auszunutzen, sollten Motorradfahrer das Bremsen mit diesem System in geeigneten Trainingskursen lernen. Durch praktische Bremsübungen kann sich der Biker besser auf kritische Verkehrssituationen vorbereiten. (ampnet/nic)